Mittwoch, 4. Juli 2018

IRONMAN AUSTRIA 2018 - An manchen Tagen ist man der Hund, an anderen die Laterne😉

Bereits in meiner Offseason im letzten Jahr habe ich mir den Ironman Austria, mein Lieblings- und Heimrennen als Jahreshighlight für die Saison 2018 ausgesucht, nachdem ich mich letztes Jahr Zweck's Punktejagd für Hawaii für den Ironman Frankfurt entschieden habe.
Seitdem habe ich mich für diesen Wettkampf vorbereitet. Das Wintertraining blieb neben vielen Indoorstunden durch viel Alternativtraining abwechslungsreich und hat trotz der kühlen Temperaturen Spaß gemacht. Die Vorbereitungsrennen verliefen erfolgreich und bestätigten die Wirksamkeit des Trainings. Seit Monaten konnte ich jede einzelne Trainingseinheit umsetzen, die Meisten, bis auf ein paar Schwimmeinheiten, richtig gut. Ich war noch nie so zuversichtlich hinsichtlich meiner Form. Im Vergleich zu den meisten Rennen hatte ich diesmal sogar frühzeitig 'alle sieben Zwetschgen' beisammen. Material war top und ich war bereit und voller Vorfreude. Ich hatte das Gefühl, Alles richtig gemacht zu haben.

Vor dem Rennen sind unzählige Nachrichten mit Glückwünschen eingetrudelt – ich war überwältigt und gerührt wie viele Leute mitfiebern. Viele sind persönlich angereist um mich vor Ort lauthals zu unterstützen. Vor meinem inneren Auge hat der Wettkampf bereits mehrere Male stattgefunden: „Es ging mir richtig gut, der Abstand nach dem Schwimmen war gering, am Rad fuhr ich einen soliden Split und beim Laufen gelang mir zum ersten Mal ein Sub 3h Marathon, nachdem ich schon mehrmals an der magischen Grenze gekratzt habe. Die Stimmung am Streckenrand hat mich gepuscht, die Sonne hat mich mit Energie aufgeladen und die mitstreitenden Athletinnen haben mich zu Höchstleistungen getrieben und ich konnte ganz vorne mitspielen“. So hätte ich mir das ungefähr vorgestellt;)

So war es tatsächlich:
Hochmotiviert und gut gelaunt, etwas nervös aber zuversichtlich stand ich an der Ziellinie, bereit für einen langen, aber großartigen Tag bei perfekten Bedingungen und noch besserem Support an der Strecke. Nach dem Schwimmstart musste ich nach einem leichten Gerangel die Brille gerade richten und hab die ausgesuchten Füße zum Wasserschattenschwimmen gleich verloren. Es bildete sich bald eine Gruppe, in der das Tempo höher sein hätte können, aber vorne weg schiwmmen hätte vermutlich zu viele Körner gekostet. Trotz des eher gemütlichen Tempos fuhr wie aus dem Nichts nach 2km ein schmerzhafter Krampf in meine linke Wade. Für mich unverständlich, da ich NIE, niemals Krämpfe habe, nicht im Training und auch noch nie im Wettkampf. Der nächste Krampf folgte im Lendkanal auf halber Höhe. Von dort weg versuchte ich nur mehr über die Arme zu schwimmen und konnte das linke Bein nur nachziehen.

Nach einem schnellen Wechsel hatte ich nun 180km Zeit die Muskulatur für das Laufen wieder aufzulockern. Leichtes Dehnen und Entlasten hat nicht geholfen. Nach etwa 50km krampfte nun die auch die andere Wade, sowie die Oberschenkelrückseite. Die restliche Strecke bis zur Wende wurden die Krämpfe stärker und die Wade hat komplett zugemacht. Ich war mir sicher, dass meine Muskulatur dem Marathon and diesem Tag nicht standhalten wird. In Klagenfurt hatte ich immer ein spitzen Rennen. Niemals wollte ich bei diesem Rennen aussteigen! Kurz vor dem Stadion entschied ich mich schweren Herzens, zurück in die Wechselzone zu rollen. Prompt schossen mir die Tränen in die Augen und ich musste vom Rad steigen und nach Luft ringen. Nachdem ich wieder einigermaßen Luft bekam, rollte ich heulend wie ein Schlosshund zurück in die Wechselzone. Ich war so enttäuscht! Das hätte 'mein Rennen' werden sollen. Ich habe mich so darauf gefreut! Als ich vom Rad stieg, konnte ich kaum gehen – auch wenn es schmerzhaft war, es war die richtige Entscheidung. Ich wollte nur weg... und in der Unterkunft in Selbstmitleid ertrinken. Zum Glück hat mich mein Schatz Lotz an der Hand wieder an die Strecke gezogen. Meine Support Crew war so verständnisvoll und aufmunternd, dass es mir gleich viel besser ging. Danke!! Ihr seid die Besten!! Auch das Anfeuern anderer Athleten hat irgendwie gut getan, auch wenn es mir manchmal die ein oder andere Träne rausdrückte, wenn mich wer fragte was los war. 

Alles hat seinen Grund. Diesmal hat es einfach nicht sein sollen. So ist das im Sport, das macht die
Faszination Ironman aus. Der Tag ist lang, einmal geht Alles auf, einmal kämpft man sich mühsam durch, es gibt Hochs und Tiefs, einmal spuckt einen das Rennen aus. Mich hat es diesmal ausgespuckt – ich liebe es trotzdem:) Ironman Austria ist einfach das schönste Rennen für mich! Heute zwei Tage später, habe ich bereits wieder auf der Strecke trainiert und Pläne geschmiedet.
Ich war mir so sicher, das alles Gut geht, dass ich mich für kein Backup Rennen angemeldet habe - "so not pro" (@finishermagazin😉) oder einfach nur zu optimistisch?! Nun habe ich Zeit mich zu sammeln - Ende Juli will ich wieder topfit an der Startlinie einer Langdistanz stehen!

Danke für die vielen lieben Nachrichten!!! Ich habe mich über jede einzelne gefreut😊 
Lisi

Dienstag, 29. August 2017

SEASON 2017 REVIEW & PREVIEW

UP AND DOWN AND UP...
So ist das im Sport mit den Hochs und Tiefs – beim Ironman Brazil Ende Mai war ich in Topform, hatte aber leider mit den Wetterbedingungen zu kämpfen. Bei Regen und kühleren Temperaturen funktioniert meine Maschine nicht so, wie ich es gerne hätte. Dafür darf es am Renntag gerne richtig heiß werden – da leide ich natürlich auch, aber Andere meist mehr. Der 9.Platz war nach einem 2. Platz beim IM Barcelona und einem 5.Platz beim IM Western Australia für eine mögliche Hawaii Quali nicht ausreichend. Ich entschied mich 6 Wochen nach Brasilien bei den European Championship in Frankfurt an den Start zu gehen. Leider hatten wir Pech mit unserem Hotel und ich konnte bereits 3 Nächte vor dem Rennen nicht mehr gut schlafen. Dementsprechend müde fühlte ich mich am Rennmorgen. Trotzdem war ich zuversichtlich und motiviert. Beim Rauslaufen aus der Wechselzone mit dem Rad war ich kurz unaufmerksam und bin mit dem großen Zehen so eingespitzt, dass er stark blutete und wie sich danach herausstellte, auch gebrochen war. Nach 70km am Rad musste ich wohl oder übel einsehen, dass ein Finish an diesem Tag nicht möglich ist. Schluchzend und schwer enttäuscht stieg ich vom Rad - die Hawaii Quali war somit geplatzt. Der ganze Aufwand war trotzdem nicht umsonst – ich konnte wertvolle Erfahrungen sammeln, neue Länder bereisen, nette Leute kennen lernen und mich als Mensch und Athletin weiterentwickeln.

Um mich wieder zu sammeln und Motivation für neue Pläne zu finden, brauchte ich ein kurzes Timeout! Während der Verletzung habe ich einen Kraftblock eingelegt und war mehr mit dem MTB unterwegs. Nach 3 ½ Wochen Laufpause und dem ersten Laufversuch, habe ich mich spontan und zum Spaß bei den Crosstriathlon Staatsmeisterschften in Berndorf angemeldet. Zu meiner Überraschung und Freude konnte ich als Staatsmeisterin die Heimreise antreten. Die Abwechslung im Training hat gut getan und Spaß gemacht! Ich war wieder voller Energie und Tatendrang für die zweite Saisonhälfte. Ich brenne richtig für meine nächste Langdistanz – den IRONMAN Italy Emilia Romagna:) Da passte der IM 70.3 Zell am See perfekt in die Vorbereitung.

3.PLATZ IRONMAN 70.3 Zell am See
Ein Heimrennen ist für mich immer etwas Besonderes – das heimische Publikum gibt mir so viel Kraft und Energie, an manchen Hotspots wirkten die Zurufe der Zuschauer wie ein Cola oder Gel;) Danke für eure Unterstützung, ihr ward der Wahnsinn!!!
Trotzdem das Lauftraining sehr kurz gekommen ist, fühlte ich mich bereit und war zuversichtlich, ein solides Rennen abliefern zu können. Nach meiner Enttäuschung von Frankfurt wollte ich mir keinen Druck machen, was Platzierungen angeht, ich wollte das Rennen so gut es geht 'genießen' und Spaß haben. Ich entschied mich dafür, die Uhr wegzulassen und mich statt auf Zeiten und Zahlen, rein auf mein Gefühl zu verlassen. Meine Trainerin Siri Lindley hat mich nicht nur körperlich, sondern auch mental gut vorbereitet – es gelang mir 'bei mir' zu bleiben, konzentriert und fokussiert.

Foto: Max Hofstätter, Finishermagazin
Beim Schwimmen fehlte mir ein bisschen die Kraft, die Schwimmmuskeln fühlten sich müde an, dafür war die Leistung ok. Am Rad waren die Beine von Beginn an gut – auf die abwechslungsreiche Strecke habe ich mich schon richtig gefreut. Soviel ich gesehen habe, war das Rennen unter den Profi Mädels sehr fair – so macht es am meisten Spaß. Laura Philipp und Anja Beranek radelten in einer eigenen Liga, den Abstand zum 3. Platz konnte ich aber auf ca. 3min30sec konstant halten. Als 8. auf der Laufstrecke begann die Aufholjagd. Auch die Laufstrecke ist ebenso schön wie abwechslungsreich. Drei Mal führt diese durch Zell, wo die Zuschauer für Gänsehaustimmug sorgten, aber auch entlang der Strecke am See war überall was los – danke für's lautstarke Anfeuern! Nach zwei soliden Laufrunden konnte ich schließlich einen sehr emotionalen Zieleinlauf als 3. Profidame genießen. Gratulation an die saustarke Siegerin Laura Philipp und zweitplatzierte Anja Beranek. Mein erstes Ironman 70.3 Podium und das bei einem Heimrennen fühlte sich beinahe an wie ein Sieg. Danke an meinen Schatz, mein Team, meine Sponsoren und Ausrüster für die Unterstützung – ihr seid Teil dieses Erfolges!

Foto: Max Hofstätter, Finishermagazin
Mit diesem Schwung an positiven Emotionen gehe ich nun in die letzten Vorbereitungswochen für den IM Italy Ende September:) Ich freu mich drauf!

Foto: Andreas Wünscher, Triaguide


Dienstag, 30. Mai 2017

Ironman South American Championship, Brasil – Race Report

Regen, Regen und noch mehr Regen – das war die Wetterprognose für den Ironman Florianopolis. Das Wetter muss man nehmen wie es ist und es ist für Alle gleich – es hat zumindest meine Vorfreude nicht getrübt. Am Vorabend habe ich mir über die entsprechende Kleidung noch den Kopf zerbrochen. Die Temperaturen waren eigentlich nicht kalt – reicht der Anzug, oder besser doch mit Ärmlinge, oder gar noch das Trikot drüber...und Socken?! Da ich sehr kälteempfindlich bin und ein DNF wegen Unterkühlung keinesfalls riskieren wollte, entschied ich mich für ALLES. So was von nicht aereo, und manche würden sagen 'so not Pro' aber besser als frieren und aussteigen müssen...

Das Schwimmen hat für mich zum ersten Mal in einem Ironman richtig Spaß gemacht und war auch durch den M-förmigen Streckenverlauf mit Landausstieg richtig kurzweilig. Bereits in den letzten Wochen der Vorbereitung habe ich mich im Wasser sehr gut und stark gefühlt und konnte ENDLICH neue Bestzeiten schwimmen. Das Meer war gnädig mit uns Athleten und war im Gegensatz zu einigen Tagen zuvor, wie ein angenehmer riesiger Pool. Es gelang mir, mich in einer größeren Gruppe zu halten und mit ein paar Mädels gleichzeitig aus dem Wasser zu steigen.
Leider habe ich wegen der ganzen Bekleidung, die ich nur mühsam über den nassen Anzug und die nasse Haut streifen konnte, viel Zeit verloren. Viel zu viel Zeit, über die ich mich im Rennen und im Nachhinein noch sehr geärgert habe, aber ohne diese Maßnahmen, hätte ich vermutlich nicht die erwünschte Leistung abrufen können! Die Mädels waren weg und ich hatte ca. 2/3 der Strecke ein sehr einsames Rennen – dabei viel es mir manchmal schwer, fokussiert zu bleiben. Zudem brauchte ich gute 30 km, bis ich mich am Rad gut fühlte und richtig Druck auf das Pedal bringen konnte. Von da an war alles gut und ich konnte das abrufen, was ich drauf hatte. Die Radstrecke war großteils flach mit ein paar wenigen Hügeln und schnell. 


Ich freute mich schon richtig auf meine Paradedisziplin, weil ich wusste, dass die Laufform gut war. Wie sich die Beine nach dem Radfahren anfühlen, ist trotzdem immer wieder eine Überraschung. Sie fühlten sich gut an, richtig gut. Für dieses Rennen habe ich mir vorgenommen, nicht wie fast immer, mit einer Killer Pace von unter 3:50 wegzulaufen sondern bremste mich auf zumindest 4:05-4:10 min/km runter, um die Ermüdung zumindest hinauszuzögern. Anfangs fühlte es sich fast zu einfach an, aber nur anfangs;) Die erste von 3 Runden war größer und hatte ein paar wirklich beängstigende Anstiege, die ich im Rennen selbst dann aber als gar nicht so fürchterlich empfunden habe. Trotzdem war ich froh die Höhenmeter hinter mir zu haben. Erst auf der dritten Runde konnte ich noch 2 Plätze gutmachen und mich mit einem 3:00:38h Marathon in die Top 10 des stark bestetzen Rennens kämpfen. Die letzten Kilometer haben richtig weh getan - der 8.Platz war noch zum greifen nahe, der ist sich aber leider trotz Zielsprint (zumindest dachte ich, dass ich sprinte – ein Videobeweis hat dies widerlegt;)) nicht mehr ausgegangen.


Mit dem 9.Platz habe ich leider nicht die gewünschten Kona Points erreicht, freu mich aber trotzdem über die Fortschritte und die neuen Bestzeiten beim Schwimmen und Laufen und das Wichtigste: Trotz der widrigen Bedingungen hat es Spaß gemacht! Laut meiner Betreuer hatte ich (fast) immer ein Lächeln im Gesicht:) 

Obrigada Danielle und Fernando für den perfekten Homestay - es hätte nicht besser sein können. Danke an mein großartiges Team und meine Sponsoren, die mich auf meinem Abenteuer begleiten!

Jetzt erhole ich mich erst einmal gut und dann wird Plan B in Angriff genommen:) #onamission

Mittwoch, 17. Mai 2017

CAME FOR THE FUN - LEFT WITH A WIN

Der International Triathlon Portocolom zählt zu einem meiner Lieblingsbewerbe, nicht nur weil dieser im malerischen, beinahe romantischen Wettkampfort Portocolom stattfindet, sondern es bietet sich durch das besondere Format 1/100/10 oder eben 0.5/50/5 und wegen seiner leichten Erreichbarkeit geradezu für den perfekten Saisoneinstieg an. Der Bewerb ist familiär und dennoch sehr professionell organisiert. Man merkt mit wieviel Herzblut die Veranstalter dabei sind. Die Strecke macht Spaß, ist abwechslungsreich und komplett für das Rennen gesperrt. 

Ich war schon richtig kribbelig und konnte es kaum erwarten, nach den vielen guten Trainingswochen und Monaten endlich meine Form zu testen. Während dieser langen Trainingsphase bin ich so gut wie nie ganz erholt – ich merke, dass ich im Training Fortschritte mache und langsam in Form komme, aber was sich in diesen Wochen bzw. Monaten getan hat, wird erst richtig offensichtlich, wenn der Körper erholt ist und die Speicher aufgefüllt sind. Das Training über den Winter verlief bis auf eine leichte Verkühlung ganz gut. Das jährliche Energieloch im Jänner blieb diesmal aus – vermutlich weil ich bis Anfang Dezember noch unter der australischen Sonne brüten konnte. Ende Februar verbrachte ich 2 ½ Wochen auf Mallorca, leider ohne Lauftraining bedingt durch eine Wadenverletzung. Ansonsten bin ich mit meinem Aufbau bisher sehr zufrieden.
 
Mein Ziel für den Portocolom Triathlon war es, viel schneller zu sein als mein 2015-ICH vor zwei Jahren, wo ich den Bewerb bereits einmal gewinnen konnte. Das Gefühl beim Abschlusstraining am Vortag war richtig gut und das täuschte mich nicht. Schwimmen war solide. Am Rad war ich fokussiert und ich fühlte mich stark, im Flachen sowie am Anstieg nach Sant Salvador, der zweimal zu bewältigen war. Nach der ersten Runde hatte ich einen Vorsprung von ca. 1min30sec auf die starke Läuferin Jenny Schulz, den ich auf keinen Fall mehr hergeben wollte. Es gelang mir sogar, den Vorsprung weiter auszubauen. Nachdem ich am Rad ganz schön Körner liegen gelassen habe, rechnete ich auf der Laufstrecke mit ziemlich zerstörten Beinen, doch zu meiner freudigen Überraschung ‚lief‘ es eigentlich recht geschmeidig bis zum Finish – doch sobald ich über die Ziellinie kam und stoppte, krampften meine Waden so stark, das ich kaum mehr gehen konnte. Ich fühlte mich bis zum Schluss gut, hab mich aber anscheinend doch ganz schön ausgeleert. Ein Sieg zum Saisonstart ist sehr motivierend und gut für das Selbstvertrauen - freu mich jetzt umso mehr auf die anstehenden Rennen!

Sonntag, 20. November 2016

DOWN UNDER UPDATE

Neue Lage - 13 Tage...

...bis zum letzten Rennen der Saison. Seit 3 Wochen bereite ich mich in Australien auf den Ironman Western Australia in Busselton vor. Da ich meistens erst spät im Jahr so richtig in Form komme und die Motivation noch immer da ist, habe ich mich für eine weitere Langdistanz entschieden. Außerdem versuche ich bereits heuer Punkte fuer eine mögliche Hawaii Teilnahme im kommenden Jahr zu sammeln UND... ich kann es selber kaum glauben, ich habe bereits mein 10tes Langdistanzjubiläum und wollte dafür ein besonderes Rennen aussuchen, das ich noch nie gemacht habe. Ich kann mich noch an meinen ersten Ironman 2012 in Klagenfurt erinnern als wär es gestern gewesen - good memories! Leider ist das auch der erste Ironman ohne Spielerfrau:( Lotzibär i hoff i schoff des ohne di!! Bussi;*

Nach drei mehr oder weniger regenerativen Wochen nach dem Ironman Barcelona bin ich also nach Busselton gereist. Ich habe das Glück bei einer Gastfamilie wohnen zu dürfen, die sich sehr um mich kümmert. Mir gefällt es ausgesprochen gut hier und ich genieße das Training in der Wärme und in unbekanntem Terrain. Schwimmtraining im Meer, immer wieder neue Strassen, Laufwege, Blumen und Tiere zu entdecken macht einfach Spass und das Training kurzweilig. Irgendwie fühlt es sich aber trotzdem seltsam an, im November draußen zu schwimmen und in der kurzen Wäsche zu trainieren! Seltsam, aber richtig gut:)

Ocean Swim und...
Die Triathlon Community rund um den Busselton Triathlon Club ist ziemlich cool. Die Leute zelebrieren die gemeinsamen, regelmäßigen Trainingseinheiten und vor allem den obligatorischen "after training coffee" - da bau ich mich auch gerne immer wieder ein:)
Das Training läuft nach Plan. Die erste Woche hat mich der Jetlag ziemlich lahm gelegt. Außer schlafen, trainieren, schlafen, essen, schlafen, schlafen, schlaaaaaafen.. hatte ich für kaum etwas Anderes Engergie. Die Herzfrequenz war um 5-10 Schläge höher und ich hatte das

...Geburtstagsausfahrt mit den Busselton Tri Club Chics
Gefühl, mein System arbeitet nicht ökonomisch. Dadurch empfand ich das Training etwas mühsamer. Der letzte grosse Trainingsblock war dann zum Glück noch mal richtig gut und ist abgehakt - die Taperphase kann beginnen! Fühl mich fit und gut und freu mich riesig auf den Wettkampf. Das Rennen ist stark besetzt - bitte drückt mir die Daumen:)

Sonnige Grüße aus Down Under,
Lisi


Samstag, 8. Oktober 2016

IRONMAN BARCELONA - Un sueño me envolvió..

I had this perfect dream - Un sueño me envolvió.. singen Freddie Mercury und Montserrat Caballé im Song 'Barcelona'. Ich hatte den Traum vom perfekten Rennen in Barcelona..

Die katalonische Costa del Maresme dürfte ein guter Boden für mich sein. Drei Jahre in Folge konnte ich beim Ironman Barcelona mit Start und Ziel in der kleinen Stadt Calella, ein gelungenes Rennen abliefern. Nach einem harten Rennen habe ich  nach einem 5.Platz 2014 und einem 3.Platz 2015, diesmal mit dem zweiten Platz mein bisher bestes Resultat bei einem Ironman erreicht.
Das Training über den Sommer verlief reibungslos, ich konnte gesund und verletzungsfrei viele gute Kilometer sammeln und hatte riesen Spaß an der Vorbereitung. Das Gefühl war gut und ich war zuversichtlich ein gutes Rennen abliefern zu können. Die Vorfreude ist dann besonders groß. Beim dritten Start fühlte es sich außerdem bereits ein bisschen wie bei einem Heimrennen an. Ich konnte es kaum erwarten an der Startlinie zu stehen.
Das Schwimmen war für Profis ohne Neo, was ich als angenehmer empfinde, für mich als schwache Schwimmerin aber ein Nachteil ist.  Bereits nach 400 Meter waren die Füße der schnellen Mädels weg und ich kämpfte mich alleine durch den welligen Ozean. Der Rhythmus gefiel mir aber und das Gefühl war gut. Zu diesem Zeitpunkt hieß es für mich: Geduld! Als 8.Dame kam ich nach ein paar Minuten Rückstand auf die leicht wellige Radstrecke, die großteils entlang der Küste verläuft. Zu meiner Freude fühlten sich die Beine großartig an und bis zur ersten Hälfte konnte ich auf die Spitze sogar ein paar Minuten gutmachen. Mit dem Wind im Rücken und tief in der Aeroposition wurde man richtig schnell auf dieser Strecke - das beflügelt und macht Spaß, auch wenn es manchmal weh tut.

@Dani Maqueda
Der Rückstand hat sich bis zum Laufen leider doch noch auf ca. 13 Minuten vergrößert. Die spätere Siegerin Astrid Stienen legte einen bomben Radsplit hin und machte es auch beim Laufen allen anderen schwer, an sie heranzukommen. Gratuliere zu dieser Spitzenleistung Astrid! Die zweitplatzierte Annah Watkinson war ebenfalls bereits seit 11 Minuten auf der Laufstrecke, als ich als Dritte aus der zweiten Wechselzone lief. Obwohl meine Laufform sicher besser war als die Jahre zuvor, lief es sich diesmal nicht so geschmeidig. Ich habe am Rad härter gearbeitet als jemals zuvor, das hinterließ Spuren. Es war heiß, schwül und hat mir alles abverlangt. Trotzdem konnte ich mit dem schnellsten Marathon der Damen in 3:06h auf der letzten Runde noch einen Platz gut machen und zum ersten Mal als zweite Dame den Zieleinlauf genießen. Was für ein Gefühl! Das bedeutet auch die ersten Punkte für das Kona Ranking 2017:-) Ich bin glücklich und stolz auf diese Leistung, vom perfekten Rennen träume ich aber weiterhin. Eines steht heuer noch am Plan - freu mich ganz besonders drauf. Mehr dazu in Kürze.. Danke an meine Sponsoren und Ausrüster, Coach, Betreuer, Familie und Freunde, dass ihr an mich glaubt und mich unterstützt! 

@Ironman


Sonntag, 31. Juli 2016

WEM - HART UND EHRLICH

So liest sich der Slogan des Waldviertler Eisenmanns (2,3/84/21) und der passt wie die Faust aufs Auge.  Die landschaftlich schöne Strecke mit vielen Höhenmetern beim Radfahren und Laufen ist ausgesprochen abwechslungsreich und fordernd.

Bereits beim Schwimmen im Herrensee hatte ich leider zu kämpfen – mir fehlte es an Wassergefühl und Kraft.  Nach dem Schwimmausstieg bin ich etwas schwindlig und mit einem flauen Gefühl im Magen zu meinem Rad getorkelt. Zum Glück hat sich das gleich wieder gelegt. 

Die hügelige Radstrecke habe ich am Vortag besichtigt und mich richtig darauf gefreut. Motiviert hüpfte ich auf das Rad um festzustellen, dass aus mir unerklärlichen Gründen die Beine schmerzten – und wie. Das hatte ich so bei einem Rennen noch nie. Den Ironman in Klagenfurt habe ich gefühlsmäßig gut verkraftet und das Training in den letzten Wochen lief richtig gut. Kurz, aber nur kurz, dachte ich bereits daran, ob in diesem Zustand ein Rennen überhaupt Sinn macht. Dann stellte ich mich eben auf ein diesmal besonders hartes Rennen ein und biss die Zähne zusammen. Ein Rennen ist erst vorbei, wenn es vorbei ist – dieser Satz ist so wahr und lässt mich auch in schwierigen Momenten während des Rennens nicht den Mut verlieren. Auf der zweiten Runde taten die Beine plötzlich kein bisschen mehr weh und ich konnte endlich ordentlich drücken. In der dritten und letzten Runde war das Gefühl dann noch richtig gut und ich konnte mich schließlich vom 13.Platz nach dem Schwimmen auf den 5. vorarbeiten.

post race: happy & proud
Mit einem bereits großen Rückstand auf die Spitze von ca. 12 Minuten kam ich auf die Laufstrecke. Yessss, der Laufmotor funktionierte einwandfrei. Auf den vier Runden um den Herrensee, großteils auf Schotter und keineswegs flach, konnte ich jede Runde einen Platz gutmachen bis es zum Schluss noch richtig spannend wurde. Mit der schnellsten Laufzeit bei den Damen und der 6. schnellsten insgesamt, konnte ich noch bis auf 23 Sekunden zur führenden Dame Simone Kumhofer heranlaufen. So knapp! Ich bin mit dem zweiten Platz und dem Vizestaatsmeistertitel sehr glücklich. Gratulation an Simone Kumhofer zum Sieg und Simone Fürnkranz zum 3. Platz. Es war an diesem heißen Tag bestimmt für niemanden ein leichtes Rennen.

Die lange Anreise in das schöne Waldviertel hat sich jedenfalls ausgezahlt. Danke an das WEM Team, die freiwilligen Helfer und Zuschauer für diese gelungene Veranstaltung! Die Qualifikation für die ETU Double Olympic Distance Europameisterschaft am 4. September in Walchsee habe ich somit auch in der Tasche. Ich freu mich drauf! 

Danke an meine Sponsoren und Ausrüster die mich auf meinem Weg begleiten und unterstützen: Airstreeem, Austin/BFP, Bont Cycling, City Yoga Graz, Cocoonsports, Leistungssportbetreuung Wolf,  Pure Encapsulations, Radfuchs,  Sailfish, Vatter&Partner