Freitag, 10. Oktober 2014

IRONMAN BARCELONA - 5.PLATZ

SURPRISE, SURPRISE...

Mit gemischten Gefühlen reiste ich mit meinem Schatz und gleichzeitig Betreuer, nach Calella an die katalanische Costa del Maresme. Die letzten Vorbereitungswochen verliefen nicht optimal, oder vielleicht doch? Ist weniger vielleicht manchmal doch mehr? Nach Zell am See gönnte mir mein Trainer eine Regenerationswoche, darauf folgte eine Ausbildungswoche in Salzburg, dann wäre eine Umfangwoche geplant gewesen, doch stattdessen lag ich krankheitsbedingt flach. Ich hatte das Gefühl mir läuft die Zeit davon. Als ich mich wieder gefangen hatte, begann bereits die Taperingphase – also wieder kaum Umfang. Wäre es um eine Halbdistanz gegangen, hätte ich mir keine Gedanken gemacht, doch hatte ich genug Kilometer für eine gute Zeit auf der Langdistanz in den Beinen? Ich war sehr angespannt, aber jedenfalls schon lange nicht mehr so ausgeruht…
Die letzten Einheiten absolvierte ich auf der Rennstrecke. Der Schwimmstart lag direkt am Strand von Calella, 5 Minuten von unserem Hotel entfernt – perfekt. Die gesamte Radstrecke und ein Großteil der Laufstrecke verliefen entlang der Küste. Ich war hin und weg und erfreute mich an Sonne, Wind und Meer - ein gutes Gefühl stellte sich ein. 

Am Rennmorgen dann die erste Überraschung: ein Gewitter zog auf, es kühlte ab, der Wind wurde stärker, es regnete in Strömen und es blitzte immer wieder. An einen Schwimmstart war vorerst nicht zu denken – die Veranstalter beschlossen den Start um eine halbe Stunde zu verschieben. Aaaah.. noch länger warten bis es endlich los geht! Ich saß ohnehin schon auf Nadeln!
Der Schwimmsplit verlief schon mal zufriedenstellend - der leichte Wellengang bereitete mir keine Probleme und ich konnte mich sehr gut in einer kleinen Gruppe halten. Als ich realisierte, dass ich als 11. Frau mit nur 2 Minuten Rückstand auf die spätere Gesamtsiegerin Eva Wutti auf die Radstrecke kam, war ich etwas überrascht und zugleich motiviert. Die Beine fühlten sich ungewohnt frisch an und ich konnte endlich meine Wunschradzeit von unter 5 Stunden realisieren. 

Spätestens wenn ich das Schwimmen und Radfahren gut absolviert habe und ich die Laufstrecke betrete, bin ich innerlich irgendwie gelöst.  Auf meine Laufstärke kann ich mich so gut wie immer verlassen. Dass mir diesmal ein paar längere Tempoeinheiten gefehlt haben, war zwar zu spüren, dennoch ist mir wieder ein souveräner Marathon gelungen. Die neue Ernährungsstrategie erwies sich als gut – diesmal blieb ich verschont von Verdauungsproblemen. Wieder was gelernt! Auf der ersten von vier Runden konnte ich bereits drei Athletinnen überholen. Nur die zweite Runde ging ein bisschen zäh, aber je näher ich dem Ziel kam, umso besser fühlte ich mich wieder.  Auf den letzten Kilometern kämpfte ich mich noch einen Platz nach vorne und lief schließlich als Fünfte mit einer Zeit von 9:15:35h ein. Ja, nicht Vierte sondern Fünfte – leider ist in der Zeitnehmung die Schweizerin Rohrbach Regula lange nicht aufgeschienen. Im Zieleinlauf ließ ich mich so richtig feiern – ich klatschte alle erreichbaren Zuschauerhände ab und setzte meinen größten Smile auf:) Mit diesem Ergebnis habe ich nicht gerechnet. Ich freue mich über meine konstant gute Saison und den super Saisonabschluss – das motiviert mich bereits für nächstes Jahr. Jetzt ist aber erst einmal Pause, Erholung und Feiern angesagt!

(c) trinews.at

Montag, 1. September 2014

5.Platz IRONMAN 70.3 Zell am See

Nachdem ich die Pro Startliste für das Rennen gesehen hatte, rechnete ich mir anhand der großen Namen im Damenfeld  keine besonders guten Chancen aus. Aber manchmal kommt es eben anders als man glaubt…

Beim Schwimmen war ich mir nicht sicher, wie es um meine Form steht und das Wassergefühl im 16°C kühlen Zeller See war nicht besonders gut.  Meine Zweifel waren aber nur von kurzer Dauer. Gleich zu Beginn formierte sich eine kleine Gruppe, in der das Tempo perfekt passte und die ich bis zum Schwimmausstieg halten konnte.  Als ich Sonja Tajsich und Erika Csomor in unmittelbarer Nähe sah, war ich erleichtert und motiviert zugleich. Ich versuchte beim Wechseln und Anziehen (bei diesen Temperaturen und der Aussicht auf Regen entschied ich mich für Ärmlinge und eine Weste) nicht zu viel Zeit zu verlieren. 

Ich freute mich bereits auf die 90-Kilometer Runde mit ca. 900 Höhenmetern, die von allem etwas hat. Schnelle flache Passagen, einen ordentlichen  13 km (!) langen Anstieg auf den Höchkönig, sowie eine schnelle und kurvenreiche, teilweise auch tückische Abfahrt nach Saalfelden. Ich nahm mir vor, die ersten 20 km, also bis zur Bergaufpassage, die beiden starken Radfahrerinnen Csomor und Tajsich nicht aus den Augen zu verlieren, was mir auch gelungen ist. Bergauf fehlten mir dann doch einige „PS“. Ich ließ mich nicht verleiten über meine Verhältnisse zu fahren, trat aber trotzdem so gut wie möglich in die Pedale. Dabei dachte ich öfters an den Spruch von Radprofi Jens Voigt: „Shut up legs – do what I want...“. ;-)  Nach der Abfahrt war aber erst ca. die Hälfte absolviert. Die Herausforderung der zweiten Hälfte war mehr der teilweise sehr starke Regen, als das Streckenprofil. Die Zuschauer harrten trotz des Regens am Streckenrand aus und erleichterten uns Athleten mit Trommelwirbel, Musik und lautstarken Zurufen die Strapazen um einiges. 

Der Regen ließ nach und ich konnte mich beim Laufen endlich wieder aufwärmen – und wie der Motor warm wurde! Die Aufholjagd konnte beginnen. Überraschend leichtfüßig lief ich Platz für Platz nach vorne, bis ich kurz vor dem Ziel die viertplatzierte Erika Csomor in Sichtweite hatte. Ich legte noch einen Zahn zu und holte alles aus meinem Körper raus was er noch hergab. Als mich Erika registrierte begann sie zu sprinten und konnte gerade noch einen Vorsprung von 10 Sekunden ins Ziel retten. Mit der zweitschnellsten Laufzeit und dem 5. Platz unter den Profi Damen bin ich sehr zufrieden. Meine Formkurve steigt weiter nach oben – hoffentlich noch ein Stück weiter bis zum Ironman Barcelona.

Besonders freue ich mich auch über die Ergebnisse meiner Teamkollegen, allen voran Sieger Marino Vanhoenacker und Dani Niederreiter, der als bester Österreicher auf Platz 8. finishte. 

(c) Yvonne Brenner

(c) Yvonne Brenner


Montag, 18. August 2014

ALLER GUTEN DINGE SIND 3

(c) Gerald Bauer
Dieses Sprichwort bewahrheitete sich am vergangenen Samstag, als ich beim dritten Anlauf in Piberstein beim Sprint Triathlon endlich ganz oben am Siegertreppchen stehen durfte. Das Damenrennen war leider nicht so spannend, wie jenes der Herren, wo sich Christoph Schlagbauer  mit dem ehemaligen Olympia Starter Norbert Domnik (Klasse M50!) ein heißes Duell lieferte – mein Vorsprung im Ziel betrug etwa 9 Minuten auf die zweite Dame. Trotzdem war ich auf eine gute Zeit aus. Mit 1:11:14h betrug der Rückstand auf den Herren Sieger Domnik schließlich nur knappe 6 Minuten, womit ich zufrieden bin.  So ein Sprinterl macht richtig Spaß,  jetzt freu ich mich aber auch schon wieder auf ein längeres Rennen. Nach meinem Start beim IRONMAN 70.3 Zell am See Ende August, wird es im Oktober beim IRONMAN Barcelona noch mal richtig lange :)


(c) Gerald Bauer

Montag, 30. Juni 2014

IRONMAN AUSTRIA 2014

9:12:06h

(c) FINISHER Magazin
Dieses Rennen war bereits mein 4.Ironman und mein 3.Start in Klagenfurt. Die Vorbereitung verlief gut, ich habe meine Hausübungen gemacht und die Strecke ist mir bestens bekannt. Das Material ist tip top und lässt keine Ausreden zu und die Wetterprognose wurde stündlich besser. Kein Grund also, nervös zu sein. Trotzdem konnte ich zum ersten Mal vor einem Ironman nicht gut schlafen – zum Glück ist die letzte Nacht nicht mehr ganz so entscheidend.
 
Am Rennmorgen war ich trotzdem fit und sowas von bereit. Um 6:45 Uhr viel endlich der Starschuss für die Pros und die erste Startwelle. Ich fand gleich einen guten Rhythmus und fühlte mich gut im Wasser. Anstatt einfach nur reinzuhauen, versuchte ich mich mehr auf die Technik zu konzentrieren und dadruch die 3,8km kraftsparender zu bewältigen. Mit der Zeit von 56min und 06 sec kann ich zurieden sein. 

Fast zeitgleich mit der Vorjahressiegerin Erika Csomor kam ich auf die Radstrecke, doch war mir das Tempo der Ungarin eindeutig zu hoch. Ich hatte während der ganzen 180km gute Beine - vielleicht hätte ich am Rad doch mehr riskieren sollen/können, aber „hätt i war i…“ ist im Nachhinein immer leicht gesagt. Außerdem hatte ich schließlich noch vor, einen richtig schnellen Marathon zu laufen. Eine kurze Schrecksekunde hatte ich, als sich auf der zweiten Runde ein Wespe in meinen Helm verirrte und mich auf der Stirn stach – es dauerte einige Zeit, das lästige Insekt, das sich in meinen Haaren verfangen hatte, wieder loszuwerden.  Nach 5h und 3 min am Rad habe ich meine Wunschradzeit von 5h zwar knapp verfehlt, war aber immerhin 7 min schneller als im Jahr 2013. 

Während des Wechsels zum Laufen, musste ich gleich einen Boxenstopp im Dixi Klo einlegen – in meinem Bauch ging es ziemlich rund. Kurz hatte ich ein Déjà-vu von meinem ersten Ironman in Klagenfurt 2012, wo ich auf der Laufstrecke 5 x ins Gebüsch abbiegen musste. Die ersten Laufkilometer lief ich trotz der Verdauungsprobleme übermotiviert zu schnell an (4:01, 4:06 min/km). Nach dem ersten Halbmarathon war ich noch auf Kurs in Richtung 3h, leider bin ich dann in der zweiten Hälfte etwas eingebrochen. Die letzten paar Kilometer kamen mir endlos vor, aber dass es irgendwann hart wird, war keine Überraschung. Die Zuschauer haben mir den letzten Abschnitt sehr erleichtert und mich durch die vielen positiven Zurufe Schritt für Schritt ins Ziel getragen. Die Stimmung am Streckenrand war wieder spitzenmäßig! Mit meiner neuen Marathonbestzeit von 3:06:19h, inklusive noch mal 2 Boxenstopps, bin ich sehr glücklich. 

Mit 9:12:06 h habe ich schließlich die Ziellinie überquert und damit meine Ironman Bestzeit um 14 min und 09 sec verbessert. Noch einmal so ein Schritt und die 9h Marke ist fällig :-). So komisch es klingt, das schlimmste vom ganzen Rennen, war das Stehenbleiben im Ziel – leider hatte ich Probleme mit dem Kreislauf und der Atmung und litt unter Übelkeit, sodass ich im Sanitäterzelt medizinisch versorgt werden musste. Heute, am Tag danach, bewege ich mich zwar wie eine alte Frau, ansonsten aber geht es mir wieder gut und ich kann meinen Erfolg genießen.  

DANKE an Alle die dabei waren, mitgefiebert, Daumen gedrückt, mich angefeuert, betreut oder in der Vorbereitung unterstütz haben!!! 

Sonntag, 1. Juni 2014

IT'S ON!

Nach sehnsüchtiger Erwartung auf die ersten Wettkämpfe, hab ich nun endlich die Wettkampfsaison 2014 eröffnet  - mit einem Sieg beim TRIMOTION 111 in Saalfelden (1 km Schwimmen/100 km Radfahren/10 km Laufen). Dieses Rennen passt zeitlich optimal in meinen Formaufbau für den IRONMAN Austria. Auch die Distanz eignet sich hervorragend für ein Vorbereitungsrennen, da das Radfahren verhältnismäßig lange und das Laufen kürzer ausfällt. Dadurch bin ich schneller erholt, als nach einer Mitteldistanz und kann früher wieder das Training nach oben schrauben. Außerdem komme ich immer wieder gerne nach Saalfelden – ich liebe die Umgebung, die Veranstalter und freiwilligen Helfer sind sehr bemüht und die Zuschauer sorgen für super Stimmung. Dieses Jahr war sogar der Wettergott gnädig mit uns Triathleten.

Ich kam nach solidem Schwimmen als 2.Frau hinter der Italienerin Michaela Tessaro aus dem 18°C kühlen Ritzensee. Als ich zu Beginn der 4 Radrunden gleich von zwei ziemlich flotten Mädls überholt wurde, war mir klar, dass ein Sieg an diesem Tag keine ‚g’mahte Wiesn‘ ist. Die Verlockung war groß, über meine Verhältnisse zu fahren, doch die Worte meines Trainers Rene Vallant, dass die letzten zwei Runden entscheidend sind, lagen mir im Ohr.  Also blieb ich geduldig und konzentrierte mich wieder mehr auf mich selbst. Auf der dritten Runde konnte ich mich auf den 2.Platz vorarbeiten  und auf der letzten Runde fuhr ich schließlich auf die Deutsche Claudia Alfes auf, die nach 2 Runden bereits knapp 2 Minuten Vorsprung hatte. Am letzten Anstieg gelang es mir, die Führung zu übernehmen und kam schließlich ein paar Sekunden vor Alfes auf die Laufstrecke. Da ließ ich dann nichts mehr anbrennen und baute meinen Vorsprung  weiter aus. Mit der 5.schnellsten Laufzeit aller Teilnehmer (Männer und Frauen) konnte ich den Sieg sicher und freudestrahlend  mit über 4 Minuten Vorsprung ins Ziel bringen. Besonders gefreut habe ich mich, mit meinem Trainer Rene Vallant am Siegertreppchen zu stehen. Dieses Erfolgserlebnis gibt mir viel Zuversicht und Bestätigung, dass mein Weg ein Guter ist. 




FORMAUFBAU 2014

Die Vorbereitung verlief bisher sehr gut. Bedingt durch den lauen Winter war das Biken in Graz über die ganzen Wintermonate über möglich. So ersparte ich mir viele Ergo- oder Walzenstunden, was mir mehr als recht war. Für mehr Qualität im Schwimmtraining, habe ich mich einer neuen Schwimmgruppe unter der Leitung von Trainer Heinrich Sickl angeschlossen.

Im Februar verbrachte ich 3 Wochen in Florida. 2 Wochen beim Pewag Racing Team Camp in Clermont,  1 Woche mit Teamkollegen Flo in St. Petersberg, am Golf von Mexico. In der Wärme fällt das Training so viel leichter, die Energie steigt, der Körper ‚funktioniert‘ einfach besser.  Vor allem das Schwimmen im freien Becken in der Sonne fühlte sich richtig gut an. Außerdem konnte ich vor allem von unseren Stars Faris und Marino einiges lernen. Besonders Faris nimmt sich da kein Blatt vor den Mund, wenn ihm etwas auffällt oder nicht gefällt, sei es die Sitzposition am Rad oder die Schwimmtechik...  „So wie du am Rad sitzt, die Aeropsition geht ja noch, aber wenn du aufrecht sitzt, das kannst ja nicht anschauen, wenn das einer sieht…“  ;) Mittlerweile hat Raimund Mundl Pucher die Sitzposition optimiert und ich fühle mich sehr wohl auf meinem neuen Schmuckstück, dem Storck Aero 2. Ich bin jedenfalls dankbar für alle Tipps und Tricks und sauge alles auf, was ich an Informationen von diesen Weltklasse Athleten bekommen kann. Das tägliche Schmähführen kam natürlich auch nicht zu kurz. 

Wie bereits in den letzten 2 Jahren, nutzte ich Anfang Mai den Halbmarathon in St.Veit/Glan für ein Koppeltraining, sowie  zur Überprüfung meiner momentanen Laufform.  Über den Winter konnte ich aufgrund einer Muskelverletzung nicht die gewünschten Laufkilometer sammeln, daher war ich sehr gespannt auf das Ergebnis. Mit neuem Streckenrekord und einer persönlichen Bestzeit von 1:24:43h kann ich zufrieden sein. Beim Businesslauf in Graz Mitte Mai konnte ich die  4,1 km  in 00:13:58 h (3:24 min/km) zurücklegen – die schnelle Zeit hat mich selbst überrascht. 

Fazit ist, das Training trägt Früchte und ich freue mich über die Fortschritte in allen Disziplinen. Ich bin jeden Tag ein bisschen mehr bereit für das große Rennen am 29.06.2014.