Mit gemischten Gefühlen reiste
ich mit meinem Schatz und gleichzeitig Betreuer, nach Calella an die
katalanische Costa del Maresme. Die letzten Vorbereitungswochen verliefen nicht
optimal, oder vielleicht doch? Ist weniger vielleicht manchmal doch mehr? Nach
Zell am See gönnte mir mein Trainer eine Regenerationswoche, darauf folgte eine
Ausbildungswoche in Salzburg, dann wäre eine Umfangwoche geplant gewesen, doch
stattdessen lag ich krankheitsbedingt flach. Ich hatte das Gefühl mir läuft die
Zeit davon. Als ich mich wieder gefangen hatte, begann bereits die
Taperingphase – also wieder kaum Umfang. Wäre es um eine Halbdistanz gegangen,
hätte ich mir keine Gedanken gemacht, doch hatte ich genug Kilometer für eine
gute Zeit auf der Langdistanz in den Beinen? Ich war sehr angespannt, aber jedenfalls
schon lange nicht mehr so ausgeruht…
Die letzten Einheiten
absolvierte ich auf der Rennstrecke. Der Schwimmstart lag direkt am Strand von
Calella, 5 Minuten von unserem Hotel entfernt – perfekt. Die gesamte Radstrecke
und ein Großteil der Laufstrecke verliefen entlang der Küste. Ich war hin und
weg und erfreute mich an Sonne, Wind und Meer - ein gutes Gefühl stellte sich
ein.
Am Rennmorgen dann die erste
Überraschung: ein Gewitter zog auf, es kühlte ab, der Wind wurde stärker, es
regnete in Strömen und es blitzte immer wieder. An einen Schwimmstart war
vorerst nicht zu denken – die Veranstalter beschlossen den Start um eine halbe
Stunde zu verschieben. Aaaah.. noch länger warten bis es endlich los geht! Ich
saß ohnehin schon auf Nadeln!
Der Schwimmsplit verlief schon
mal zufriedenstellend - der leichte Wellengang bereitete mir keine Probleme und
ich konnte mich sehr gut in einer kleinen Gruppe halten. Als ich realisierte,
dass ich als 11. Frau mit nur 2 Minuten Rückstand auf die spätere
Gesamtsiegerin Eva Wutti auf die Radstrecke kam, war ich etwas überrascht und
zugleich motiviert. Die Beine fühlten sich ungewohnt frisch an und ich konnte endlich
meine Wunschradzeit von unter 5 Stunden realisieren.
Spätestens wenn ich das
Schwimmen und Radfahren gut absolviert habe und ich die Laufstrecke betrete,
bin ich innerlich irgendwie gelöst. Auf
meine Laufstärke kann ich mich so gut wie immer verlassen. Dass mir diesmal ein
paar längere Tempoeinheiten gefehlt haben, war zwar zu spüren, dennoch ist mir
wieder ein souveräner Marathon gelungen. Die neue Ernährungsstrategie erwies
sich als gut – diesmal blieb ich verschont von Verdauungsproblemen. Wieder was
gelernt! Auf
der ersten von vier Runden konnte ich bereits drei Athletinnen überholen. Nur
die zweite Runde ging ein bisschen zäh, aber je näher ich dem Ziel kam, umso
besser fühlte ich mich wieder. Auf den
letzten Kilometern kämpfte ich mich noch einen Platz nach vorne und lief schließlich
als Fünfte mit einer Zeit von 9:15:35h ein. Ja, nicht Vierte sondern Fünfte – leider ist in der Zeitnehmung
die Schweizerin Rohrbach Regula lange nicht aufgeschienen. Im Zieleinlauf ließ
ich mich so richtig feiern – ich klatschte alle erreichbaren Zuschauerhände ab
und setzte meinen größten Smile auf:)
Mit diesem Ergebnis habe ich nicht gerechnet. Ich freue mich über meine
konstant gute Saison und den super Saisonabschluss – das motiviert mich bereits
für nächstes Jahr. Jetzt ist aber erst einmal Pause, Erholung und Feiern
angesagt!
(c) trinews.at |
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