Um 4 Uhr früh, als mich der Wecker aus dem Bett klingelte, war ich sofort hellwach.
Endlich war der Tag gekommen, auf den ich mich so lange vorbereitet und gefreut
habe. Nach meinem Langdistanz Debut im letzten Jahr in Klagenfurt und der
IRONMAN WM auf Hawaii, wusste ich schon, was auf mich zukommt. Obwohl
eigentlich weiß man das nie so genau, was der Tag alles bringt, denn das Rennen
ist lang. Man muss sich seine Kräfte gut einteilen, ausreichend ernähren und
kühlen und ein ‚kluges‘ Rennen machen, wie mein Trainer Rene Vallant sagt.
Vor meinem ersten IRONMAN als Profi war die Anspannung im Vorfeld
schon größer, doch meine Vorbereitung verlief dieses Jahr gesund und
verletzungsfrei und ich fühlte mich fit und bereit. Ich konnte den Startschuss
kaum erwarten. In der Pewag Lounge konnte ich mich vor dem Rennen noch mal
sammeln und in Ruhe ‚rennfertig‘ machen. Um 6:45 Uhr war es dann so weit, ich
durfte diesmal ganz vorne vom Steg in den Wörthersee hüpfen. Beim Schwimmen war
ungewohnt viel Platz, doch die Angst weit hinter dem Profifeld herzuschwimmen,
war unberechtigt. Der Schwimmunterricht über den Winter hat sich auf jeden Fall
ausgezahlt – danke Ana Vasari!
Am Rad fühlte ich mich von Anfang an gut. Ich wollte
unbedingt einen schnellen Marathon drauf laufen können, daher habe ich mir beim
Radfahren einige Körner für meine Lieblingsdisziplin aufgespart. Michaela
Rudolf hat mich auf der ersten Runde eingeholt und gleich stehen lassen – beeindruckend,
wie Michi die Hügel im Wiegetritt raufgebrettert ist. Anfang der zweiten Runde habe ich auch Simone
Helfenschneider-Ofner vorbeiziehen lassen. Die Stimmung am Rupertiberg war
wieder Tour de France mäßig – einfach geil! Die Zuschauer pushen unermüdlich jeden
Einzelnen den Berg hinauf, dass es eine Freude ist und dass man den Ruperti
gerne zwei Mal fährt;) Vom Gefühl her waren die 180 km kurzweilig – ein gutes
Zeichen.
Nun war es so weit, ob sich meine Taktik bezahlt gemacht
hat, wird sich gleich beim Marathon zeigen. Die ersten Laufschritte waren noch
etwas unrund, aber dennoch zu schnell. Die Beine gingen wie von alleine und die
Stimmung am Streckenrand ließ mich fast fliegen. Der Spieß drehte sich jetzt um
- ich überholte Michi Rudolf im Eilschritt und konnte sogar noch ein paar
Minuten Vorsprung herauslaufen. Den letzten Kilometer habe ich es richtig
genossen, noch mal durch die Menschenmenge zu laufen und dann, endlich, konnte ich um die Ecke in den Zieleinlauf
biegen – auf der Anzeigetafel stand 9:26:15h. Ich war und bin noch immer
überwältigt und überglücklich!
Ich freute mich riesig, viele bekannten Gesichter, Teamkollegen,
Sponsoren, Freunde, meinen Schatz, Familie, meinen Trainer und Betreuer am
Streckenrand zu sehen. Ihr alle habt dieses Rennen zu einem ganz besonderen
gemacht und habt zu diesem spitzen Ergebnis beigetragen! DANKE!
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