Oct. 4, 2015 - Source: Alex Caparros/Getty Images Europe |
Was für ein Tag, was für ein Rennen – ich war mir sicher,
wenn alles gut geht, wird der Ironman Barcelona ein super Rennen. WENN alles
gut geht... Trotz meiner guten Vorbereitung kamen die Tage vor dem Rennen Zweifel
auf, ob ich auch wirklich am Tag X meine bestmögliche Leistung abrufen kann.
Der ganze Körper fühlte sich in der Rennwoche noch ziemlich müde an. Außerdem gibt
es vor allem auf der Langdistanz so viele Faktoren, die vor- und während dem
Rennen eine Rolle spielen. Manche Dinge kann man beeinflussen - anderen ist man
mehr oder weniger ausgeliefert. Ich habe mich bemüht, alles was ich beeinflussen
kann wie z.B. die Vorbereitung (Training, Regeneration, mentale Vorbereitung),
Körperpflege (Massagen, Therapien,…), Materialpflege, sowie Ernährung,
insbesondere im Wettkampf, so gut und gewissenhaft wie möglich zu machen. Das
Wetter kann man sich nicht aussuchen (es war perfekt), vor einem Defekt ist man
auch nicht gefeit, eventuell treten Schmerzen oder Krämpfe auf, die Verdauung
könnte streiken und was das bei einem Ironman heißt, kann man sich vorstellen
oder haben einige schon erfahren. Wenn ich einen Plan habe, was tue ich wenn… dann
kann ich alle Zweifel beiseiteschieben, abschalten und mich nur mehr mit
positiven Gedanken auf das Rennen einstimmen und freuen.
Die Vorfreude war groß – der Ironman Austria und der Ironman
Barcelona sollten meine Highlights dieses Jahr werden. Auf diese Rennen habe
ich alles ausgerichtet. Ich kann es erst langsam realisieren, was ich geschafft
habe. Mein Ziel für heuer war ein Top 3 Ironman Ergebnis – dass ich mir meinen
Traum von einer Zeit unter 9h auch bereits heuer erfüllen konnte, freut mich
besonders und zeigt mir, dass ich mit meiner Trainerin Siri Lindley am Richtigen Weg bin.
Ein bis zwei Tage vor dem Rennen spürte ich, ich bin bereit.
So stand ich mit viel Selbstvertrauen im Startareal am Strand von Calella. Das
Schwimmen verlief schon mal gut – der Abstand nach vorne hielt sich in Grenzen.
Am Rad hatte ich gute Beine und richtig Spaß am Rennen. Beim Marathon fühlten
sich meine Beine zu meiner Freude immer noch gut an, sehr gut sogar! Ich konnte
gleich auf der ersten von vier Runden einige Plätze gutmachen und hoffte, dass
sich mein schnelles Anfangstempo nicht zum Schluss rächen würde. Die letzen
paar Kilometer wurden dann doch noch richtig hart – mit der starken Läuferin
Eimear Mullan im Nacken konnte ich mich keinesfalls ‚ausruhen‘ und gab Alles für
meine erste Top 3 Platzierung. Ich bin sehr glücklich und stolz auf den
schnellsten Marathon der Damen in 3:02:12h und auf meine Gesamtzeit von 8:54:03h.
Ein Rennen steht noch auf meiner Liste, bevor es in die Saisonpause
geht :)
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