UP AND DOWN AND UP...
So ist das im Sport mit den Hochs und
Tiefs – beim Ironman Brazil Ende Mai war ich in Topform, hatte aber leider
mit den Wetterbedingungen zu kämpfen. Bei Regen und kühleren
Temperaturen funktioniert meine Maschine nicht so, wie ich es gerne
hätte. Dafür darf es am Renntag gerne richtig heiß werden – da
leide ich natürlich auch, aber Andere meist mehr. Der 9.Platz war
nach einem 2. Platz beim IM Barcelona und einem 5.Platz beim IM
Western Australia für eine mögliche Hawaii Quali nicht ausreichend.
Ich entschied mich 6 Wochen nach Brasilien bei den European
Championship in Frankfurt an den Start zu gehen. Leider hatten wir
Pech mit unserem Hotel und ich konnte bereits 3 Nächte vor dem
Rennen nicht mehr gut schlafen. Dementsprechend müde fühlte ich
mich am Rennmorgen. Trotzdem war ich zuversichtlich und motiviert.
Beim Rauslaufen aus der Wechselzone mit dem Rad war ich kurz
unaufmerksam und bin mit dem großen Zehen so eingespitzt, dass er
stark blutete und wie sich danach herausstellte, auch gebrochen war.
Nach 70km am Rad musste ich wohl oder übel einsehen, dass ein Finish
an diesem Tag nicht möglich ist. Schluchzend und schwer enttäuscht
stieg ich vom Rad - die Hawaii Quali war somit geplatzt. Der ganze
Aufwand war trotzdem nicht umsonst – ich konnte wertvolle
Erfahrungen sammeln, neue Länder bereisen, nette Leute kennen lernen
und mich als Mensch und Athletin weiterentwickeln.
Um mich wieder zu sammeln
und Motivation für neue Pläne zu finden, brauchte ich ein kurzes
Timeout! Während der Verletzung habe ich einen Kraftblock eingelegt
und war mehr mit dem MTB unterwegs. Nach 3 ½ Wochen Laufpause und
dem ersten Laufversuch, habe ich mich spontan und zum Spaß bei den
Crosstriathlon Staatsmeisterschften in Berndorf angemeldet. Zu meiner
Überraschung und Freude konnte ich als Staatsmeisterin die Heimreise
antreten. Die Abwechslung im Training hat gut getan und Spaß
gemacht! Ich war wieder voller Energie und Tatendrang für die zweite
Saisonhälfte. Ich brenne richtig für meine nächste Langdistanz –
den IRONMAN Italy Emilia Romagna:) Da passte der IM 70.3 Zell am See
perfekt in die Vorbereitung.
3.PLATZ IRONMAN 70.3 Zell am See
Ein Heimrennen ist für mich immer
etwas Besonderes – das heimische Publikum gibt mir so viel Kraft und Energie,
an manchen Hotspots wirkten die Zurufe der Zuschauer wie ein Cola
oder Gel;) Danke für eure Unterstützung, ihr ward der Wahnsinn!!!
Trotzdem das Lauftraining sehr kurz gekommen ist, fühlte ich mich
bereit und war zuversichtlich, ein solides Rennen abliefern zu
können. Nach meiner Enttäuschung von Frankfurt wollte ich mir
keinen Druck machen, was Platzierungen angeht, ich wollte das Rennen
so gut es geht 'genießen' und Spaß haben. Ich entschied mich dafür,
die Uhr wegzulassen und mich statt auf Zeiten und Zahlen, rein auf
mein Gefühl zu verlassen. Meine Trainerin Siri Lindley hat mich
nicht nur körperlich, sondern auch mental gut vorbereitet – es
gelang mir 'bei mir' zu bleiben, konzentriert und fokussiert.
Foto: Max Hofstätter, Finishermagazin |
Beim Schwimmen fehlte mir ein bisschen
die Kraft, die Schwimmmuskeln fühlten sich müde an, dafür war die
Leistung ok. Am Rad waren die Beine von Beginn an gut – auf die
abwechslungsreiche Strecke habe ich mich schon richtig gefreut.
Soviel ich gesehen habe, war das Rennen unter den Profi Mädels sehr
fair – so macht es am meisten Spaß. Laura Philipp und Anja Beranek
radelten in einer eigenen Liga, den Abstand zum 3. Platz konnte ich
aber auf ca. 3min30sec konstant halten. Als 8. auf der Laufstrecke
begann die Aufholjagd. Auch die Laufstrecke ist ebenso schön wie
abwechslungsreich. Drei Mal führt diese durch Zell, wo die Zuschauer
für Gänsehaustimmug sorgten, aber auch entlang der Strecke am See
war überall was los – danke für's lautstarke Anfeuern! Nach zwei
soliden Laufrunden konnte ich schließlich einen sehr emotionalen
Zieleinlauf als 3. Profidame genießen. Gratulation an die saustarke Siegerin Laura Philipp und zweitplatzierte Anja Beranek. Mein erstes Ironman 70.3
Podium und das bei einem Heimrennen fühlte sich beinahe an wie ein
Sieg. Danke an meinen Schatz, mein Team, meine Sponsoren und
Ausrüster für die Unterstützung – ihr seid Teil dieses Erfolges!
Foto: Max Hofstätter, Finishermagazin |
Mit diesem Schwung an positiven
Emotionen gehe ich nun in die letzten Vorbereitungswochen für den IM
Italy Ende September:) Ich freu mich drauf!
Foto: Andreas Wünscher, Triaguide |