Regen, Regen und noch mehr Regen –
das war die Wetterprognose für den Ironman Florianopolis. Das Wetter
muss man nehmen wie es ist und es ist für Alle gleich – es hat
zumindest meine Vorfreude nicht getrübt. Am Vorabend habe ich mir
über die entsprechende Kleidung noch den Kopf zerbrochen. Die
Temperaturen waren eigentlich nicht kalt – reicht der Anzug, oder
besser doch mit Ärmlinge, oder gar noch das Trikot drüber...und
Socken?! Da ich sehr kälteempfindlich bin und ein DNF wegen
Unterkühlung keinesfalls riskieren wollte, entschied ich mich für
ALLES. So was von nicht aereo, und manche würden sagen 'so not Pro'
aber besser als frieren und aussteigen müssen...
Das Schwimmen hat für mich zum ersten
Mal in einem Ironman richtig Spaß gemacht und war auch durch den
M-förmigen Streckenverlauf mit Landausstieg richtig kurzweilig.
Bereits in den letzten Wochen der Vorbereitung habe ich mich im
Wasser sehr gut und stark gefühlt und konnte ENDLICH neue Bestzeiten
schwimmen. Das Meer war gnädig mit uns Athleten und war im Gegensatz
zu einigen Tagen zuvor, wie ein angenehmer riesiger Pool. Es gelang
mir, mich in einer größeren Gruppe zu halten und mit ein paar
Mädels gleichzeitig aus dem Wasser zu steigen.
Leider habe ich wegen der ganzen
Bekleidung, die ich nur mühsam über den nassen Anzug und die nasse
Haut streifen konnte, viel Zeit verloren. Viel zu viel Zeit, über
die ich mich im Rennen und im Nachhinein noch sehr geärgert habe,
aber ohne diese Maßnahmen, hätte ich vermutlich nicht die
erwünschte Leistung abrufen können! Die Mädels waren weg und ich
hatte ca. 2/3 der Strecke ein sehr einsames Rennen – dabei viel es
mir manchmal schwer, fokussiert zu bleiben. Zudem brauchte ich gute
30 km, bis ich mich am Rad gut fühlte und richtig Druck auf das
Pedal bringen konnte. Von da an war alles gut und ich konnte das
abrufen, was ich drauf hatte. Die Radstrecke war großteils flach mit
ein paar wenigen Hügeln und schnell.
Ich freute mich schon richtig auf meine
Paradedisziplin, weil ich wusste, dass die Laufform gut war. Wie sich
die Beine nach dem Radfahren anfühlen, ist trotzdem immer wieder
eine Überraschung. Sie fühlten sich gut an, richtig gut. Für
dieses Rennen habe ich mir vorgenommen, nicht wie fast immer, mit
einer Killer Pace von unter 3:50 wegzulaufen sondern bremste mich auf
zumindest 4:05-4:10 min/km runter, um die Ermüdung zumindest
hinauszuzögern. Anfangs fühlte es sich fast zu einfach an, aber nur
anfangs;) Die erste von 3 Runden war größer und hatte ein paar
wirklich beängstigende Anstiege, die ich im Rennen selbst dann aber
als gar nicht so fürchterlich empfunden habe. Trotzdem war ich froh
die Höhenmeter hinter mir zu haben. Erst auf der dritten Runde
konnte ich noch 2 Plätze gutmachen und mich mit einem 3:00:38h
Marathon in die Top 10 des stark bestetzen Rennens kämpfen. Die letzten Kilometer haben richtig weh getan - der 8.Platz war noch zum greifen
nahe, der ist sich aber leider trotz Zielsprint (zumindest dachte ich, dass
ich sprinte – ein Videobeweis hat dies widerlegt;)) nicht
mehr ausgegangen.
Mit dem 9.Platz habe ich leider nicht
die gewünschten Kona Points erreicht, freu mich aber trotzdem über
die Fortschritte und die neuen Bestzeiten beim Schwimmen und Laufen
und das Wichtigste: Trotz der widrigen Bedingungen hat es Spaß
gemacht! Laut meiner Betreuer hatte ich (fast) immer ein Lächeln im
Gesicht:)
Obrigada Danielle und Fernando für den perfekten Homestay - es hätte nicht besser sein können. Danke an mein großartiges Team und meine Sponsoren, die mich auf meinem Abenteuer begleiten!
Jetzt erhole ich mich erst einmal gut
und dann wird Plan B in Angriff genommen:) #onamission
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